Du bist Studierender, lebst in einer WG und hast nur einen kleinen Geldbeutel? Wir verraten dir die besten Tricks, mit denen sich auch in einem WG-Haushalt richtig viel Geld sparen lässt.

Energiefressern den Hahn zudrehen

Energiesparen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern zahlt sich auch finanziell aus. Mit ein paar Tricks lassen sich so bis zu mehrere hundert Euro im Jahr sparen.

  • Geräte verbrauchen auch im Standby-Modus Strom. Um Strom zu sparen empfiehlt es sich daher Geräte immer vollständig abzuschalten oder Steckerleisten bzw. Steckdosen mit Schalter zu verwenden.
  • Beim Kauf von Elektrogeräten wie Kühlschrank, Geschirrspüler und Waschmaschine solltest du immer auf die Energieklasse achten und sie nur im Öko-Programm verwenden.
  • Auch spart es Energie, wenn du deinen Kühl- und Gefrierschrank regelmäßig abtaust und nicht zu lange geöffnet lässt.
  • Indem du Energiesparlampen oder LED-Leuchten verwendest kannst du den Energieverbrauch drastisch reduzieren.
  • Ziehe dein Handy-Ladegeräte nach der Benutzung immer aus der Steckdose, denn auch dieses verbraucht unnötig Strom.
  • Beim Kochen kannst du Energie sparen, indem du die Kochplatte verwendest, auf die der Topf exakt draufpasst. Nutzt du beim Kochen außerdem einen Deckel, wird der Siedepunkt schneller erreicht und du sparst zusätzlich Energie.
  • Kaufe vorzugsweise solarbetriebene Geräte anstatt Batteriebetriebene.
  • Die Waschmaschine und den Geschirrspüler solltest du nur dann einschalten, wenn die Maschine ganz voll ist. Nur so ist das Waschen wirklich effizient.
  • Drehe Geräte, die nur nebenbei laufen (z.B. Fernseher) und denen keinerlei Beachtung geschenkt wird, ab.
  • Auch der Wechsel des Stromversorgers kann Einsparungspotential bieten.

 

Wir haben nichts zu verschwenden!

Auch Verschwendungen sind regelrechte Geldfresser. Mit diesen Anregungen weißt du sie in die Schranken.

  • Lege dir für die Dusche einen Sparduschkopf und für das Waschbecken einen Strahlregler zu. So kannst du deinen Wasserverbrauch auf einfache Weise verringern.
  • Verzichte auf Vollbäder und warmes Wasser beim Händewaschen.
  • Üblicherweise bleibt in Tuben und Flaschen viel Produkt zurück. Daher empfiehlt es sich Zahnpasta- und Cremetuben aufzuschneiden sowie Duschbad- und Shampoo Flaschen mit Wasser füllen. So kannst du auch noch die Reste, die du normalerweise verwerfen würdest noch aufbrauchen. Oft reichen diese noch für mehrere Anwendungen.
  • Verwende einen schaumerzeugenden Seifenspender, in dem man Wasser und Seife im Verhältnis 1:1 mischen kann. So verbrauchst du um die Hälfte weniger Seife.
  • Leihe dir Bücher für die Uni lieber aus, anstatt sie zu kaufen. Der Mitgliedsbeitrag für Bibliotheken ist deutlich günstiger, als die unzähligen Bücher, die du benötigst.
  • Du möchtest auf den Luxus von Netflix nicht verzichten? Dann teile dir diesen Service mit vier Freunden oder den WG-Kollegen und zahle somit nur einen Bruchteil des Preises, den du alleine bezahlen müsstest.

 

Einkaufen und gleichzeitig noch das Sparschwein füttern

Ob im Supermarkt oder beim Shopping, die Möglichkeiten einzusparen sind vielfältig.

  • Kaufe beim Discounter ein. Dieser hat zwar ein kleineres Sortiment, als andere Supermärkte, dafür sind die Produkte aber immer frisch und deutlich günstiger.
  • Durchforste die Reklame, die täglich in deinem Briefkasten landet nach Angeboten und nutze diese so gut wie möglich aus.
  • Schreibe dir immer eine Einkaufsliste, um Spontankäufe von Produkten zu vermeiden, die du gar nicht brauchst.
  • Greife lieber zu No-Name-Produkten, anstatt zu teurer Markenware. Oft werden sie nämlich im gleichen Unternehmen erzeugt und weisen deshalb eine gleich gute Qualität auf.
  • Kaufe saisonale und heimische Produkte. Denn wenn ein Produkt Saison hat, ist es immer günstiger, als wenn es zu einer Jahreszeit gekauft wird, in der es normalerweise nicht wächst. Genauso verhält es sich mit importierten Produkten. Diese sind von Haus aus teurer als inländisch produzierte Waren.
  • Häufig wird im Sommer überschüssiges Obst von Privatpersonen gratis abgegeben. Anzeigen dafür lassen sich unter anderem auf Will-Haben finden.
  • Vergleiche die Inhaltsmengen, denn oft verbirgt sich hinter der gleichen Verpackungsgröße weniger Produkt. Am besten vergleichst du die Preise pro 100g miteinander. Anhand dieser ist am leichtesten zu erkennen welcher Artikel wirklich günstiger ist.
  • Kaufe kurz vor Ladenschluss ein, denn leicht verderbliche Produkte bzw. Waren, die am nächsten Tag nicht mehr ganz frisch sind, bekommst du dann zu einem günstigeren Preis. Vor allem am Samstagabend kurz bevor die Geschäfte schließen lassen sich wahre Schnäppchen ergattern.
  • Auch Produkte deren Ablaufdatum bald erreicht ist werden reduziert angeboten. Da es sich immer um ein Mindesthaltbarkeitsdatum handelt kann dieses bei den meisten Produkten bedenkenlos um ein paar Tage überschritten werden.
  • Bitte bei der Anschaffung von neuen Elektrogeräten und Kleidung immer um einen Rabatt. Meist werden bis zu 15% gewährt, jedoch nur dann wenn man aktiv danach fragt.
  • Verzichte auf Säfte und Mineralwasser und trinke stattdessen das Wasser aus der Leitung.
  • Baue dir Gemüse und Kräuter im Sommer selbst am Balkon oder auf deinem Fensterbrett an.
  • Nimm dir selbstgekochtes Essen in die Uni mit anstatt Essen zu gehen. Im Geschäft bekommst du drei Würstel zum Preis für ein einziges am Würstelstand.

 

Kuschlige Wärme im Winter ganz ohne Geld verheizen

Die Heizkosten, die im Winter anfallen zählen zu den teuersten Wohnnebenkosten überhaupt. Mit diesen Kniffen hast du eine warme Wohnung und sparst auch noch richtig viel Geld:

  • Schließe die Türen zu den Zimmern, die nicht oder nur selten genutzt oder nicht unbedingt beheizt werden müssen (Abstellraum, Küche, WC).
  • Entlüfte am Beginn der Heizsaison deine Heizkörper, denn wenn sich Luft darin befindet ist es nicht möglich effizient zu heizen.
  • Achte darauf die Heizkörper nicht zu verstellen, sonst kann die Wärme nicht ungehindert abgegeben werden.
  • Dichte Türen und Fenster mit Isolierbändern ab, sodass keine kalte Luft von außen eindringen kann.
  • Beim Schlafen braucht der Körper viel weniger Wärme als tagsüber. Daher kannst du nachts die Heizleistung drosseln.
  • Wenn du nur zweimal am Tag für jeweils 7 Minuten stoßlüftest, kannst du beim Heizen richtig viel Energie sparen. Denn beim Stoßlüften kühlen die Räume nicht so stark aus, als wenn du die Fenster über einen längeren Zeitraum gekippt lassen würdest.
  • Drehe deine Heizkörper bei längerer Abwesenheit z.B. Ferien nicht vollständig ab. Das Aufheizen von komplett ausgekühlten Räumen benötigt viel mehr Energie, als wenn die Heizung auf niedriger Stufe durchläuft.
  • Teppiche und Läufer verleihen deinen Räumen ein natürliches Wärmegefühl. Auch wenn die Heizung nicht höher eingestellt ist, werden Räume mit Teppichen durchschnittlich um 2 Grad wärmer wahrgenommen.
  • Schließe vor allem in kalten Nächten Vorhänge, Jalousien und Rollos. Sie dienen als Barriere, damit die Wärme nicht so leicht nach draußen dringen kann.
  • Vergiss die Restwärme beim Kochen nicht. Das Backrohr gibt noch bis zu 20 Minuten nach dem Kochen Wärme ab. Wenn du das Backrohr nach dem Kochen geöffnet lässt kannst du wohlige Wärme im Raum erzeugen.

 

Dein WG-Wohntraum – günstig aber Ohoh!

So sparst du mit Do-it-yourself und secondhand beim Einrichten deiner WG richtig viel Kohle.

  • Baue dir deine Möbel einfach mal selbst. Im Handumdrehen entstehen aus alten Obstkisten ein schicker Couchtisch oder ein Regal und aus gebrauchten Europaletten eine Chillout-Area.
  • Klappere die Flohmärkte in deiner Umgebung ab. Oft finden sich dort günstige Gläser, Ziergegenstände und Lampen, die deiner WG einen gemütlichen Touch verleihen.
  • Wirf immer einen Blick auf Will-Haben, bevor du Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände in einem Möbelhaus kaufst. Häufig werden dort neuwertige Möbel um kleines Geld angeboten. Außerdem lassen sich auf dieser oder ähnlichen Seiten auch immer wieder Gegenstände finden, die gratis abgegeben werden.
  • Stilvolle und günstige Studentenmöbel lassen sich auch im schwedischen Möbelhaus Ikea finden. Ikea stellt dabei eine günstige Alternative zu anderen, überteuerten Möbelhäusern dar.

 

Dein Studentenvorteil

Diese Zuschüsse und Befreiungen kannst du als Student in Anspruch nehmen:

Wohnbeihilfe

Als Student oder als Person mit geringem Einkommen, hast du bei zu hoher Miete die Möglichkeit Wohnbeihilfe zu beantragen. Das ist auch in WGs möglich. In die Berechnung wird das Haushaltseinkommen, die Wohnfläche sowie die Haushaltsgröße miteinbezogen.

Dabei gilt es folgendes zu beachten:

  • Die Haushaltsgröße ergibt sich aus allen Personen, die in der WG gemeldet sind, egal ob als Haupt- oder Nebenwohnsitz.
  • Den Antrag für eine WG darf nur die Person stellen, die im Mietvertrag aufscheint.
  • Scheinen mehrere Personen auf, darf trotzdem nur ein Antrag auf Wohnbeihilfe gestellt werden.
  • Das Haushaltseinkommen ist das Nettoeinkommen aller in einem gemeinsamen Haushalt lebender Personen. Zum Nettoeinkommen zählen z.B. Stipendien von inländischen Universitäten, die Familienbeihilfe jedoch nicht.
  • Die angemessene Wohnfläche für eine Person beträgt 50 m2, für zwei Personen 70 m2 und für jede weitere Person 15 m2. Wohnst du zu zweit auf mehr als 70 m2 werden trotzdem nur 70m2 gefördert.
  • Für Wien ist die MA 50 für Wohnbeihilfen zuständig. Auf ihrer Homepage findest du alle Voraussetzungen für das Beantragen deiner Wohnbeihilfe.

 

GIS-Gebühren-Befreiung

  • Voraussetzung für eine Befreiung ist soziale und/oder körperliche Hilfsbedürftigkeit.
  • Dies ist gegeben wenn du z.B. Studienbeihilfe beziehst.
  • Der Standort der Befreiung muss dein Hauptwohnsitz sein.
  • Und du musst volljährig sein.
  • Das Haushaltseinkommen darf eine gewisse Grenze nicht überschreiten, dabei können der Hauptmietzins und die Betriebskosten abgezogen werden (2019: 1 Person: 1.045,03€ , 2 Personen: 1.566,85€, jede weitere Person: 161,25€)
  • Mit dem Befreiungsrechner von GIS kannst du ganz einfach prüfen, ob du für eine Gebühren-Befreiung in Frage kommst.
  • Du bist ohnehin von den GIS-Gebühren befreit, wenn du nur einen Computer mit Internetanschluss verfügst, aber keinen Fernseher oder Radio besitzt.
  • Eine weitere Möglichkeit die GIS-Gebühren zu umgehen ist ein NOGIS-Fernsehgerät. Dieses besitzt keinen Tuner, welcher für den Empfang verantwortlich ist. Dadurch bist du keiner Gebührenentrichtung mehr verpflichtet.

 

Du wohnst noch in keiner WG, sondern ziehst gerade erst dorthin um? Dann hole dir doch unsere wichtigsten Spartipps für deinen Studentenumzug.

Autorin: Nicole Bühringer

 

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